Rückrufaktion! Gefahr auf der Straße – MAN-Lkw droht Feuer durch Motordefekt

Der Nutzfahrzeughersteller MAN steht wegen massiver Sicherheitsprobleme unter Druck. Lkw der Baureihen TGS und TGX mit dem D26-Euro-6c-Motor sind nach zahlreichen Zwischenfällen in ganz Europa von einer großangelegten Rückrufaktion betroffen. Seit 2016 sind viele Fahrzeuge in Brand geraten – teils mitten auf der Autobahn, im Elbtunnel oder direkt nach dem Start.

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Auch wir haben bereits über mehere MAN-LKW Brände in Nordhessen berichtet:

– LKW auf A7 Parkplatz ausgebrannt – Fahrer schwer verletzt – 08.11.2020
– LKW-Brand auf A7 – Bacardi und Cola in Vollbrand – 18.02.2022
– LKW-Brand auf A44 – Fahrer verletzt – 25.04.2022
– LKW-Brand sorgte für Vollsperrung auf der A7 – 13.04.2023
– KS: LKW beladen mit Küchen-Arbeitsplatten brannte auf der A7 – 06.05.2023
– KS: Holz-LKW auf A44 in Vollbrand – 30.01.2025

Ursache sind offenbar fehleranfällige, bleifreie Pleuellager, die bei Defekten zu Ölverlust führen. Gelangt das Öl auf heiße Motorteile, kann es zu Motorschäden und Bränden kommen. Besonders betroffen ist laut Experten häufig der vierte Zylinder. Nach Angaben von MAN kam es bislang zu mindestens 170 dokumentierten Bränden, die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen.

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) ordnete deshalb bereits im Oktober 2024 einen verbindlichen Rückruf unter der Referenznummer 14254R an. Betroffen sind rund 120.000 Lkw der Baujahre November 2016 bis August 2019. Halter müssen ihre Fahrzeuge in die Werkstatt bringen, wo Ölfilter, Lager und Wartungsintervalle überprüft und angepasst werden. Wer der Anweisung nicht folgt, riskiert die Stilllegung durch die Zulassungsbehörden.

Besonders brisant: Auch nach Werkstattaufenthalten kam es zu weiteren Bränden. Zahlreiche Fahrer und Unternehmer berichten von mangelnder Kommunikation, langen Verzögerungen und wiederkehrenden Schäden. Manche Halter erhielten trotz passender Fahrgestellnummer keine Benachrichtigung über die Rückrufpflicht.

Ein Beispiel: Am 25. November 2024 brannte ein MAN TGS 33.420 mit 150.000 Kilometern Laufleistung vollständig aus – nur wenige Monate nach einem Werkstattbesuch im Rahmen der Rückrufaktion. Der Fahrer konnte sich retten.

Fachportale und Branchenmedien sprechen von rund 60.000 oder sogar 120.000 betroffene Lkw weltweit. Die genaue Zahl bleibt umstritten.

Betroffene können sich inzwischen auch rechtlich beraten lassen: Die Kanzlei Dr. Stoll & Sauer prüft im sogenannten „MAN-Brände-Online-Check“ mögliche Schadensersatz- oder Rückabwicklungsansprüche.

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