Einschlag vor 100 Jahren – Der Meteorit von Treysa
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Einschlag vor 100 Jahren – Der Meteorit von Treysa

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Rommershausen – Es muss ein unglaublicher Knall gewesen sein, als am 3. April 1916 „Der Meteorit von Treysa“ mit einem riesigen Rauchschweif Richtung Erde donnerte. Fenster, Türen und sogar ganze Häuser ließ er wohl dabei erzittern. Alles ging so schnell, dass nur wenige Menschen an diesem Montagnachmittag das seltene und zugleich erschreckende Schauspiel am Himmel sahen.

Während die Feuerkugel tatsächlich nur wenige Augenblicke sichtbar war, schauten die Menschen im Großraum Ziegenhain sicher noch lange an den Himmel. Denn der Meteorit von Treysa hinterließ eine deutliche Rauchfahne am blauen Himmel. Ganze 11 Monate dauerte es noch, bis man nach vielen Befragungen von Augenzeugen die Flugbahn berechnen und den Einschlagsort grob bestimmen konnte. Viele machten sich auf die Suche um das Objekt aus dem Weltall zu finden. Schließlich war es der damalige Förster Hupmann der den 36-zentimeter Eisenbrocken in einem Waldgebiet nahe Rommershausen ausfindig machte. Bei seinem Einschlag hinterließ der Eisenmeteorit einen tiefen Krater, welcher selbst heute noch mit rund ein Meter tiefe noch gut zu erkennen ist. Ein Gedenkstein wurde 1986 vom Knüllgebirgsverein in Fundortnähe aufgestellt und erinnert seitdem an das ungewöhnliche Ereignis von vor 100 Jahren.

Bis heute ist der Meteorit von Treysa, welcher zur Klasse der Oktaedriten gehört, mit einer Masse von 63 Kilo Einschlagsgewicht das viertschwerste Exemplar, welches seit Aufzeichnungen im Bundesgebiet niedergegangen ist. Als einer der bedeutendsten beobachteten Einschläge ging dieser in die astronomische Geschichte des Landes ein. Von seiner Größe und Gewicht wird er lediglich von Meteoriteneinschlägen in Bayern (80 Kg), im Erzgebirge (98kg) und einem 1,5 Tonnen Koloss im Rheinland-Pfälzischen Bitburg übertroffen. Insgesamt gibt es Deutschland bisher 49 registrierte Meteoriteneinschläge. Der echte Meteorit von Treysa ist im Mineralogischen Museum Marburg zu bewundern. Eine Kopie befindet sich im Museum der Schwalm in Ziegenhain.

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Fotostrecke: © 2016 by Hessennews TV
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