Experiment: 54.000 1-Cent Stücke auf dem Gehweg
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Experiment: 54.000 1-Cent Stücke auf dem Gehweg

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Frankfurt – Es stellt sich die Frage ob die Gier nach Geld größer ist, als die Bedeutung des Wortes „Vertrauen“. Am 17.07.2014 wurden aus 54.000 1-Cent-Stücken das Wort „Vertrauen“ auf den Boden vor der Kathatienenkirche in Frankfurt gelegt. Jeder einzelne Buchstabe rund einen Meter tief und einen halben Meter breit, somit liegen 540 Euro unkommentiert auf einem öffentlichen Platz an der Einkaufmeile Zeil in Frankfurt.

Ralf Kopps wollte herausfinden, wie die Gesellschaft auf Geld, welches frei zugänglich, jedoch mit einem widersprüchlichen Kontext platziert ist, reagiert. Wird das Geld einfach aufgehoben und mitgenommen oder werden die Passanten sogar Geld dazu tun? Man sagt, wenn man einen Cent auf den Boden findet, ist es ein sogenannter „Glückscent“ aber was ist wenn tausende von „Glückscents“ vor einem liegen? Am 17.07.2014 um 12 Uhr startete Ralf Kopps das Experiment und das „Vertrauen“ lag vor den Füßen der Passanten, viele Menschen legten Geldstücke dazu, sogar noch bis spät in die Nacht. Einige brachten das Wort wieder in Form nachdem ein Fahrradfahrer versehentlich darüber gefahren oder Passanten darüber gelaufen sind. Es gab einige positive Eindrücke und die Geldstücke lagen sage und schreibe 14 Stunden ungeschützt im öffentlichen Raum. Besonders bemerkenswert waren die Jugendlichen, die sich nicht selbst an dem Geld bedient haben, sondern einem Obdachlosen zu dem Platz vor der Katharinenkirche begleitet haben und ihm dort geholfen haben, das Geld einzupacken. Der Obdachlose hatte sich tausendmal bei den Jugendlichen bedankt und meinte, dass er das gesammelte Geld mit seinen Kollegen teilen werde. Dies geschah um 3 Uhr nachts, von dem Wort „Vertrauen“ war zu diesem Zeitpunkt kaum noch etwas übrig. Viele waren erstaunt, dass das Geld am nächsten Tag schon weg war. Dennoch war die Anzahl der Menschen, die geholfen und Geld dazu getan haben, eindeutig mehr, als die, die sich Geld weggenommen haben. Dieses Experiment hat auf jeden Fall zum nachdenken angeregt.

„Ich bin Stolz auf Euch“ – Sagte der Künstler Ralf Kopps auf seiner Internetseite: gierfrisst.de

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Foto: © 2014 Ralf Kopp

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