Kassel – Die Polizei sucht nach einem Tatverdächtigen, der sich seit März 2011 in Kassel gegenüber Mädchen wiederholt als Polizist ausgab und Mädchen bzw. jungen Frauen bei angeblichen Drogenkontrollen begrabschte. Als Begründung erklärte der junge Mann meistens, dass in der Gegend Drogen verkauft und der Drogendealer das Rauschgift in Kleidungsstücken bzw. in Taschen von jungen Mädchen verstecken würde.
Unter dem Vorwand, seine Opfer daraufhin körperlich durchsuchen zu müssen, fasste der mutmaßliche Drogenfahnder die Mädchen unsittlich an. Noch bevor es den ersten Fall in Kassel gegeben hatte, wurden in Fulda und Petersberg seit 2009 vermutlich von demselben Täter Mädchen in gleicher Weise sexuell belästigt. Nur bei wenigen in Kassel oder Fulda angezeigten Taten hatte sich der Täter als eine Art Bademeister oder Mitarbeiter vom Gesundheitsamt ausgegeben, der die Opfer auf mögliche Viren oder Krankheitserreger untersuchen wollte. Die in diesen Fällen ermittelnden Kriminalbeamten in Kassel und Fulda fahnden seither intensiv nach dem falschen Polizisten. Nach einer in Kassel verübten Tat im Dezember 2012 in der Herkulesstraße konnte zunächst ein Phantombild des Täters erstellt werden, der bei Tatausführung eine Wollmütze getragen hatte. Als im März der Mann am Walther-Schücking-Platz im Kasseler Stadtteil Bad Wilhelmshöhe erneut auftauchte und sich gegenüber einem Mädchen als Drogenfahnder ausgab, gelang es dem Hessischen Landeskriminalamt mithilfe des Opfers ein weiteres Phantombild zu erstellen, das den Täter ohne Kopfbedeckung und dadurch bedingt einem höheren Wiedererkennungswert zeigt.
Mit der Veröffentlichung des Phantombildes vom falschen Polizisten, das den bisher erstellten Phantombildern in dieser Tatserie sehr ähnlich sieht, erhoffen sich die Ermittler, Hinweise aus der Bevölkerung auf den jungen Mann zu erhalten, der offenbar Bezüge nach Kassel und Fulda/Petersberg hat. (Nähere Informationen zu den Fällen, sowie das bereits veröffentlichte Phantombild, finden Sie auf der Internetseite des Polizeipräsidiums Nordhessen www.polizei.hessen.de/ppnh) Beim letzten Auftreten des falschen Polizisten im März hatte sich der Täter in der Mittagszeit gegenüber einer knapp 11-Jährigen an einer Straßenbahnhaltestelle im Bereich des Walther-Schücking-Platzes als Polizist ausgegeben, der eine Drogenkontrolle durchführen wollte. Da das Mädchen über die Masche des falschen Polizisten informiert war, hatte sie sich einfach abgewandt und war richtigerweise zu einer Haltestelle mit mehreren Personen gelaufen. Der Mann flüchtete daraufhin über die Landgraf-Karl-Straße in Richtung Baunsbergstraße. Der Täter wird übereinstimmend wie folgt beschrieben: Vermutlich 20 bis 25 Jahre alt, ca. 180 cm groß, schlanke bis athletische Gestalt, kein Bart, hellblonde, an den Seiten abrasierte Stoppelhaare, Akne, Leberflecke oder Pigmentstörungen im Gesicht, sprach akzentfrei Deutsch. Beim letzten Tatversuch im März trug er eine helle Jeanshose, eine dunkelbraune Winterjacke, darunter ein weißes Shirt ohne Kragen und führte einen beigefarbenen Rucksack mit gleichfarbigen Trageriemen auf dem Rücken mit sich. Zeugen, die Hinweise zum Täter geben können, werden gebeten, sich unter 0561-9100 beim Polizeipräsidium Nordhessen zu melden. Die Ermittlungen führt das zuständige Kommissariat K 12 der Kasseler Kripo.
Bild: (c) Polizei
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