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Katastrophenschutzübung in Gilserberg

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Gilserberg – Im Ernstfall hätte es hier sicher viele Verletzte gegeben. Im Nordhessischen Gilserberg im Ortsteil Itzenhain kam es am Freitagnachmittag zu einer Katastrophenschutzübung. Nach einem schweren Sommergewitter gab es Blitzeinschläge, ein Baum stürzte auf ein Fahrzeug, ein schwerer Autounfalle, eben alles was an einem solchen Tag passieren hätte können. Die Übung sorgte in der Bevölkerung für reges Interesse.

Nach rund einem Jahr intensiver Planung durch, Jens Schömann, Steffen Schmitt und Oliver Neuwirth von der Feuerwehr Itzenhain konnte nun das ausgedachte Szenario in die Tat umgesetzt werden. Gegen 17.40 Uhr gab es die ersten Explosionen und Rauch stieg im nahe gelegenen Wald auf. Kurze Zeit später liefen die Sirenen an, um die Rettungskräfte zu alarmieren.  Auf einem landwirtschaftlichem Anwesen explodierte eine Gasflasche und ein Mann war unter einem Anhänger mit dem Arm eingeklemmt. Im Bauernhof selbst wurden zwei Personen vermisst, dichter Rauch kam aus dem Gebäude und eine Solar-Anlage auf dem Dach, sollte den Rettern noch Schwierigkeiten bereiten. Zwischendurch kam es immer wieder zu neuen Explosionen. Zwei bis drei Strassen weiter ein schwerer Verkehrsunfall. Durch einen heftigen Windstoß kam es zu einem Gefahrgutunfall, das Gift floss in einen angrenzenden Bach. Wenn auch der LKW Fahrer nur leicht verletzt wurde, kam ein nachfolgendes Fahrzeug ins schleudern, überschlug sich und bleib auf dem Dach liegen. Hier galt es zunächst die unter dem Fahrzeug eingeklemmte Person zu retten. Eine junge Frau die offensichtlich nicht mehr Herr ihrer Sinne war irrte umher und brach dann auf der Strasse zusammen. Erschwerend kam hinzu, dass es ständig zu Explosionen kam und das Feld bereits in Flammen stand.

Im Ortskern stürzte bei dem Unwetter ein Baum auf ein Fahrzeug. Der Fahrer konnte sich noch auf die Strasse retten, bleib jedoch vor dem Fahrzeug schwer verletzt liegen. Die Mitfahrerin auf dem Rücksitz
wurde ebenfalls schwer verletzt und war beim Eintreffen der Feuerwehr nicht mehr ansprechbar. Direkt neben der Unfallstelle schlug vermutlich der Blitz in ein altes Gefrierhaus ein, der Feuerschein war bereits zu sehen. Offensichtlich wollte ein junges Mädchen den Strom abschalten um schlimmeres zu verhindern. Als Sie den Stromkasten mit den Händen berührte floss der Strom durch sie hindurch und konnte sich nicht mehr lösen. Ein Feuerwehrmann bemerkte das Mädchen schätzte die Situation jedoch falsch ein. Er wollte das Madchen beruhigen und griff an Ihren Arm, im Erstfall ein tödlicher Fehler für den Retter, auch er wurde zum Opfer. Insgesamt waren an diesem Tag rund 500 Einsatzkräfte unterwegs. Wer nun denkt, dass hier sehr stark übertrieben wurde, solche Unwetter wird es in unserer Region nicht geben der täuscht sich gewaltig. Am 29.06.2011 tobte sich ein ähnliches Unwetter in Homberg Efze aus. Straßen standen innerhalb kürzester Zeit meterhoch unter Wasser, und ein Bauernhof ging nach Blitzeinschlag in Flammen auf. Menschen waren geschockt über die Gewalt der Natur.  Gerade einmal eine Woche vorher raste ein Tornado über Altenlotheim nur rund 30 Kilometer von Gilserberg entfernt. Zum Glück wurde hier niemand ernsthaft verletzt. Somit kann man abschließend sagen, dass es immer wichtiger wird, sich auf solche Extremwetterlagen einzustellen und sicherlich etwas beruhigter schlafen gehen kann, wenn man weis was die Helfer im Erstfall zu machen haben.

Bilder von der Übung in Gilserberg HIER!

Bilder vom Unwetter in Homberg (Efze) HIER!

Bilder von der Windhose in Altenlotheim HIER!

 

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