Multiple Sklerose – Krankheit der 1000 Gesichter
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Multiple Sklerose – Krankheit der 1000 Gesichter

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Was ist Multiple Sklerose – Multiple Sklerose kurz MS ist eine neurologische Erkrankung die das zentrale Nervensystem (ZNS) betrifft. Dabei kommt es zu Entzündungen der Myelinscheiden. Myelinscheiden umkleiden die Nervenbahnen und schützen diese vor Traumata und Krankheiten. Doch bei der MS wird diese zunehmend geschädigt und zerstört, bis sich sogenannte Nekrosen bilden, also totes Gewebe, was zu Narben umgebildet wird.

Dies hat zur Folge, dass zunehmend motorische und sensorische Defizite auftreten können. Neben Kribbeln in den Händen bis hin zu einer späteren völligen Lähmung und Funktionslosigkeit, sind die Symptome und Auswirkungen der Krankheit weit gefächert. Daher hat MS auch den Namen: Krankheit mit den 1000 Gesichtern. Ursächlich für die Entzündungen an den Myelinscheiden, sind körpereigene Immunzellen. Normalerweise schützen diese den Körper vor Bakterien und Viren, doch durch einen bisher unerforschten Grund, greifen diese den eigenen Körper an. Im Falle der MS das Zentrale Nervensystem. Somit wird MS zu den Autoimmunerkrankungen gezählt.

Die Diagnose MS

MS wird als Krankheit mit den 1000 Gesichtern bezeichnet. Dies basiert auf eine sehr große Palette an Beschwerden, die auf eine MS schließen lassen, bzw. welche eine Folge der Erkrankung sind. Doch direkte Anzeichen für eine Erkrankung bei MS gibt es nicht. Viele der beschriebenen Symptome lassen sich auf andere Krankheitsbilder übertragen. Daher ist eine aufwendige Diagnostik nötig, bei der eine umfassende Befunderhebung der Krankengeschichte vorgenommen wird, bei der aufgearbeitet wird, welche Krankheiten in der Vorgeschichte bestanden, ob es genetische Veranlagungen in der eignen Familie gibt, wie die Lebensgewohnheiten sind und einiges mehr. Gleichwohl wird der Patient ausführlich körperlich untersucht und durch spezielle Verfahren wie CT, MRT, Laboruntersuchungen, Szintigraphien und einer Liquorentnahme und entsprechender Ergebnisse kann so eine Erkrankung bestätigt und dementiert werden.

Prognosen und Zahlen in Deutschland

Eine völlige Heilung der MS ist bis heute nicht möglich. Je nach Form der MS, ob langsam fortschreitend (progredient) oder schubförmig können aber symptomadaptierte Behandlungen vorgenommen werden, welche einen positiven Einfluss auf das Fortscheiten der Krankheit hat und diese verlangsamen kann. Betroffene müssen nicht wie häufig angenommen zwangsläufig innerhalb kurzer Zeit im Rollstuhl sitzen. Durch gezielte Therapien können Patienten noch nach ca. 20 bis 30 Jahren seit der Diagnosestellung ohne Gehhilfen gehen. Dennoch bleibt eine prognostische Vorhersage für den Einzelnen schwierig. Multiple Sklerose wurde in den vergangenen Jahren durch Forschung vermehrt bei jüngeren Erwachsenen diagnostiziert. Auch haben Frauen ein doppelt so hohes Risiko an MS zu erkranken. Derzeit liegt die geschätzte Zahl der Erkrankten in Deutschland bei 120.000 bis 140.000, jedoch schwankend, da es ebenfalls eine unbekannte Dunkelziffer gibt. So gibt es ein deutliches West-Ost Gefälle, auch werden privatversicherte nicht in den Statistiken aufgeführt. Auch regional gibt es Unterschiede. So wurden beispielsweise in Hessen ca. 6.000 MS Erkrankte erfasst, in Sachsen hingegen ca. 4.000.

Weitere Informationen zu Therapiemöglichkeiten und MS gibt es unter:

Informationsseite der DMSG

Smart-Therapie für Betroffene mit MS

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Symbolbild: © 2015 by Hessennews TV

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