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Flugzeug über Nordhessen in Not – Technisches Problem war Grund für Treibstoffschnellablass (VIDEO)

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Neuental – Vergangenen Donnerstag zog sie viele Blicke auf sich: Eine Boeing 747 der Atlas Air Cargo in ungewöhnlich niedriger Flughöhe und ein deutlich zu sehender Treibstoffschnellablass (- Wir berichteten -). Grund genug einmal bei der (DFS) Deutschen Flugsicherung GmbH in Langen sowie beim Luftfahrtbundesamt (LBA) in Braunschweig nachzufragen. Auf der Homepage des LBA ist der Vorfall aufgeführt. Angeführt wird ein technisches Problem. Infolgedessen hatten die Piloten der schweren Frachtmaschine rund 80 Tonnen Treibstoff über Nord- und Mittelhessen abgelassen. Auf schriftliche Nachfrage nach der genauen Ursache verweist das LBA am Ende an die Deutsche Flugsicherung. Doch auch hier konnte man keine genauen Angaben machen. Versichert wurde aber, dass die Piloten sicher keine Tonne Treibstoff zu viel ablassen würden. Aber um Gewicht zu verlieren, was für eine Landung nötig sei, gäbe es leider nur diese eine Möglichkeit. Oberste Priorität sei eine sichere Landung, so die Erklärung der Pressestelle der DFS. Die Entscheidung, wieviel Kerosin letzten Endes abgelassen wird, läge beim Piloten. Das Portal „MainPost“ berichtet auf ihrer Seite von „einer möglicherweise nicht richtig geschlossenen Tür“. Weder das LBA noch die Pressestelle der Deutschen Flugsicherung konnten dieses bestätigen.

Seit dem 01.01.2018 kam es insgesamt rund 96 mal zu einem Treibstoffschnellablass aus technischen, medizinischen oder Wartungsgründen. Die am Donnerstag ausgestoßenen 80 Tonnen Kerosin über Hessen waren in den vergangenen dreieinhalb Jahren die zweitgrößte Menge eines Treibstoffschnellablasses. Am 28.07.2018 wurden über dem Gebiet der südlichen Reinland-Pfalz sogar 92 Tonnen und Anfang März 2022 erneut über dem südlichen Teil von Reinland-Pfalz und Saarland ebenfalls 80 Tonnen abgelassen.

Kerosin wird in Mindestflughöhen ab 6000 Fuß (rund 1800 Meter) abgelassen. Die Boeing der Atlas Air befand sich auf rund 10.000 Fuß. Bei einem Ablass verbleibt das Kerosin zunächst in der Atmosphäre bis es durch die Strahlungsenergie der Sonne in Wasser und Kohlendioxid umgewandelt wird. Am Ende erreichen knapp acht Prozent den Boden, was eine theoretische Bodenbelastung von 0,02 Gramm Kerosin pro Quadratmeter ausmacht. Demnach hat das Ablassen von Treibstoff dem Umweltbundesamt zur Folge keine kritischen Auswirkungen auf die Umwelt oder die menschliche Gesundheit. (mpu)

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Foto/Fotostrecke: © 2024 - Hessennews TV / Mark Pudenz



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