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25.000 Euro: Bank-Mitarbeiterin verhindert „Enkeltrick“

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Bad Hersfeld – Eine aufmerksame Mitarbeiterin eines Hersfelder Bank ist es zu verdanken, das ein sogenannter „Enkeltrick“ am Dienstagmittag scheiterte. Am Dienstagmittag ging ein Telefonanruf bei einer 94-jährigen Bad Hersfelderin ein.

Eine jüngere rief an, meldete sich aber nicht mit Namen sondern fragte die Rentnerin: „Kennst Du mich denn nicht!“. Die 94-jährige fragte dann, ob sie ihre Enkelin sei, was natürlich bejaht wurde. Sie sei derzeit angeblich in Marburg und bräuchte für einen Hauskauf schnell mal 40.000 Euro. Sie wäre bei einem Notar und bräuchte das Geld noch am Dienstag, solle aber von dem Anruf niemanden etwas sagen. Die 94-jährige, sie ist noch sehr rüstig, glaubte tatsächlich an einen Anruf ihrer richtigen Enkelin. Sie fuhr anschließend zu ihrer Bank und wollte 25.000,- Euro in bar von ihren Ersparnissen abheben. Es ist einer aufmerksamen Bankangestellten zu verdanken, dass es nicht zum Verlust dieses Geldbetrages kam. Nett und geschickt befragte sie die 94-jährige nach dem Anlass. Schnell hatte die Bankangestellte den Verdacht, dass die ältere Dame wohl einer Enkeltrickbetrügerin auf den Leim gegangen sein musste und verständigte sofort eine Mitarbeiterin des Betrugskommissariates der Kriminalpolizei. Die Kriminaloberkommissarin koordinierte sofort die weiteren polizeilichen Maßnahmen und sprach mehrmals mit der Rentnerin. So konnte die 94-jährige schließlich überzeugt werden, die 25.000 Euro nicht abzuheben. Nach späterer Rücksprache mit ihrer Familie stellte sich heraus, dass sie tatsächlich fast Opfer eines Enkeltricks geworden wäre, denn die Geschichte mit dem Hauskauf in Marburg war fingiert. In dieser Sache dauern die weiteren Ermittlungen der Kriminalpolizei noch an.

Polizei warnt: Vorsicht, falscher Enkel!

Der so genannte Enkeltrick ist eine besonders hinterhältige Form des Betrugs, der für Opfer oft existenzielle Folgen haben kann. Sie können dadurch hohe Geldbeträge verlieren oder sogar um Ihre Lebensersparnisse gebracht werden. Mit den Worten „Rate mal, wer hier spricht“ oder ähnlichen Formulierungen rufen Betrüger bei meist ältere und allein lebende Personen an, geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Als Grund wird ein finanzieller Engpass oder eine Notlage vorgetäuscht, beispielsweise ein Unfall, ein Auto- oder Computerkauf. Die Lage wird immer äußerst dringlich dargestellt. Oft werden die Betroffenen durch wiederholte Anrufe unter Druck gesetzt. Sobald das Opfer zahlen will, wird ein Bote angekündigt, der das Geld abholt. Hat der Betroffene die geforderte Summe nicht parat, wird er gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen und dort den Betrag abzuheben. Nicht selten ruft der Täter sogar ein Taxi, wenn das Opfer den Weg nicht mehr zu Fuß bewältigen kann. Auf diese Weise haben Enkeltrick-Betrüger in der Vergangenheit bereits Beträge im fünfstelligen Eurobereich erbeutet.

Tipps gegen den Enkeltrick!

■ Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst mit Namen vorstellt.
■ Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner Geld von Ihnen fordert.
■ Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist: Rufen Sie die jeweilige Person unter der bisher bekannten und benutzten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
■ Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis.
■ Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
■ Informieren Sie sofort die Polizei über die Notrufnummer 110, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt.
■ Wenn Sie Opfer geworden sind: Wenden Sie sich an die Polizei und erstatten Sie Anzeige.

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Foto: © 2015 by Hessennews TV

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