Bombenangriff 1943: Kassel gedenkt der Zerstörung vor 82 Jahren
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Bombenangriff 1943: Kassel gedenkt der Zerstörung vor 82 Jahren

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Kassel. – Der 22. Oktober 1943 markierte einen Wendepunkt in der Geschichte der Stadt Kassel. Innerhalb weniger Minuten wurde die Stadt durch einen verheerenden Bombenangriff nahezu vollständig zerstört. Tausende Menschen verloren ihr Leben, unzählige ihr Zuhause. 82 Jahre später erinnerte Kassel an diese Tragödie – und daran, welche Verantwortung und Lehren daraus erwachsen sind.

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„Wenn wir in diesem Jahr eines der einschneidendsten Ereignisse der über tausendjährigen Stadtgeschichte erinnern – den Tag, an dem Tod und Zerstörung über Kassel kamen –, dann denken wir auch an das Leid der Menschen in der britischen Industriestadt Coventry“, sagte Oberbürgermeister Dr. Sven Schoeller bei der Gedenkveranstaltung. „Dort wurden im Jahr 1940 durch deutsche Bomben große Teile der Stadt und die Kathedrale zerstört. Aus dieser Erfahrung erwuchs eine internationale Bewegung der Versöhnung, der sich auch unsere Martinskirche anschließt.“

Anlässlich des Jahrestages hatten die Stadt Kassel und der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. am heutigen Mittwoch, 22. Oktober, zu einer Gedenkstunde auf dem Hauptfriedhof eingeladen. Ab 15.30 Uhr gedachten Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit Vertretern aus Politik, Kirche und Gesellschaft der Opfer des Bombenangriffs. Bei der Kranzniederlegung am Ehrenmal für die Bombenopfer sowie am Gräberfeld für ausländische Kriegstote hielt Oberbürgermeister Schoeller die Ansprache. Dekan Dr. Michael Glöckner und Pastoralreferent Stefan Ahr sprachen ein Gebet, während Saxophonistin Kerstin Röhn die musikalische Umrahmung gestaltete.

Am Abend fand in der Martinskirche ein ökumenischer Gottesdienst zum Gedenken an die Zerstörung Kassels statt. Dabei wurde die Martinskirche offiziell in die internationale Nagelkreuzgemeinschaft von Coventry aufgenommen. In Anwesenheit von Reverend Kate Massey aus Coventry führten Bischöfin Dr. Beate Hofmann, Dekan Dr. Michael Glöckner, Pastoralreferent Stefan Ahr und Kirchenmusikdirektor Eckhard Manz durch den feierlichen Gottesdienst. Auch die Kantorei St. Martin wirkte musikalisch mit.

Das Nagelkreuz, gefertigt aus den Nägeln der im Jahr 1940 zerstörten Kathedrale von Coventry, gilt weltweit als Symbol für Versöhnung, Heilung und Frieden. Es steht dafür, die Wunden der Geschichte zu verwandeln, Unterschiede anzuerkennen und Vielfalt als Stärke zu begreifen. Heute gibt es weltweit mehr als 200 Nagelkreuzzentren – über 80 davon in Deutschland.

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Foto/Fotostrecke: © 2025 - Hessennews TV / Mike Heideck

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